Fliegen wie die Vögel
Dem uralten Menschheitstraum vom Fliegen kommt man mit einer Wingsuit so nah wie nie!
Wingsuits sind spezielle Anzüge, umgangssprachlich werden sie gerne als Birdman-Suits oder auch Fledermaus-Kombis bezeichnet, die mit Flächen bzw. Luftkammern aus Stoff zwischen Armen und Beinen ausgestattet sind. Durch Lufteinlässe füllen sich diese während des Fluges mit Luft und formen so ein aerodynamisches Profil.
In den letzten Jahren haben die Weiterentwicklungen im Wingsuit-Design große Fortschritte gemacht und ermöglichen inzwischen Flugzeiten und -künste, die noch vor wenigen Jahren für unmöglich gehalten wurden. Die Freifallzeit vervielfacht sich bei gleicher Exithöhe im Vergleich zum normalen Fallschirmspringen um ein vielfaches - drei Minuten und mehr sind drin.
Im Jahr 2015 wurden die beiden Wettbewerbsformate "Wingsuit Performance" und "Wingsuit Akrobatik" auch offiziell von der FAI anerkannt. Dies ermöglicht es den Athleten, ihre Fähigkeiten auf der Weltbühne demonstrieren zu können. Es sind somit mit die jüngsten und derzeit mit am schnellsten wachsenden Disziplinen im Fallschirmsport.
Disziplinen
Performance
In einem "Fenster" von 1.000m Höhe — zwischen 2.500 und 1.500m über Grund — versuchen die Wingsuit-Performance-Athleten in insgesamt 9 Sprüngen (drei je Aufgabe) ihre beste Leistung in den Einzeldisziplinen zu erzielen:
- Zeit (längste Flugzeit im Messfenster),
- Distanz (zurückgelegte Entfernung über Grund) und
- Geschwindigkeit (horizontale Durchschnittsgeschwindigkeit)
Die Resultate werden dabei über einen am Helm des Wingsuit-Piloten befestigten GPS-Logger dokumentiert und nach dem Flug am Boden ausgewertet. Es sind Zeiten von mehr als 90 Sekunden, Strecken von über 5000 Metern und horizontale Geschwindigkeiten jenseits der 300 km/h — je nach Windstärke und -richtung — möglich.
Die Ergebnisse der drei Aufgaben werden kombiniert und daraus ein Gesamtsieger ermittelt.
Acrobatic
Ein Wingsuit-Akrobatik-Team besteht aus zwei Performern und einem Videospringer, der natürlich auch mit Wingsuit unterwegs ist. Für einen erfolgreichen Sprung sind nicht nur die vorgeführten Manöver und geplanten Griffe der beiden Performer entscheidend, sondern auch die Leistung des Videospringers, der durch gekonntes "Umfliegen" der Performer deren Manöver ins beste Licht rückt.
In einem Wettkampf werden insgesamt 7 Runden geflogen, vier Pflicht-Runden mit definierten Sequenzen und Griffen, sowie drei Freie Runden mit einer vorher von den Teams einstudierten Kür.
Kader WS
W-Kader (Nationalmannschaft)
Performance
- Stefan Gilbert (FSZ Fehrbellin)
- Florian Kaschuba (VfF Marl)
- Fabio Neujahr (YUU Skydive)
- Felix Selent (FSC Münster)
Acrobatic
- Venom — Arvid Endler, Patrick Kramer, Andre Reichel/Sandro Böhme (V)
- Flitzkittel — Ina Preiwisch, Noel Bressan, Marcel Lehmann (V)
Infos zur Kaderrichtlinie
Wingsuit
Bundestrainer WS seit 2019
· im Sport seit 2006 · 1.900+ davon 1.000+ WS Sprünge
Wettkampfteilnehmer seit 2011